Ein GPS-Tracker für Container ermöglicht die präzise Ortung von Transport- und Lagerbehältern in Echtzeit. Er unterstützt Diebstahlschutz, Routen- und Bestandsmanagement sowie Zustandsüberwachung via Sensorik. Robuste Gehäuse, lange Batterielaufzeiten und Funkstandards wie LTE-M oder NB-IoT erleichtern den Einsatz. Schnittstellen und Geofencing integrieren Daten in bestehende Systeme.
Inhalte
- Kernfunktionen der Tracker
- Empfohlene IP-Schutzklassen
- Energieversorgung und Laufzeit
- Montage im Containeraufbau
- Datenübertragung und Tarife
Kernfunktionen der Tracker
Präzise Positionsdaten, robuste Bauweise und sichere Datenübertragung definieren die Leistungsfähigkeit moderner Container-Tracker. Kernkomponenten wie GNSS mit A-GPS, energieeffiziente LTE-M/NB-IoT-Konnektivität und intelligentes Energiemanagement sorgen für verlässliche Laufzeiten über Jahre. Ergänzend liefern integrierte Sensoren verwertbare Telemetrie, während verschlüsselte Protokolle die Integrität sensibler Frachtinformationen schützen.
- Echtzeit-Ortung: GNSS mit Zell-/WiFi-Fallback, adaptive Sendeintervalle für Langzeitbetrieb
- Geofencing & Alarme: Benachrichtigungen bei Ein-/Austritt, Erschütterung, Öffnung, Neigung
- Telemetrie: Temperatur, Feuchte, Schock, Licht; Trend- und Ereigniserfassung
- Energieeffizienz: Schlafmodi, Event-basiertes Reporting, konfigurierbare Tracking-Profile
- Robustheit: IP68/IK10, UV- und Salznebelbeständigkeit; optional ATEX-Zonen
- Montage: Hochleistungsmagnete, Schraub- oder Klebelösungen, verdeckte Befestigung
- Sicherheit: TLS/DTLS, signierte Firmware, TAMPER-Events, eSIM mit globalem Roaming
- Integration: REST/Webhooks, MQTT/HTTP(S), Export in TMS/WMS/ERP
Leistungsdaten lassen sich je nach Einsatzprofil variabel skalieren. Die folgende Übersicht zeigt typische Konfigurationen für Container-Logistik, von Standard-Assets bis zu temperatursensiblen Gütern.
| Funktion | Zweck | Typischer Wert |
|---|---|---|
| Ortungsintervall | Balance aus Präzision/Laufzeit | 5-30 Min. (beweglich), 12-24 h (statisch) |
| Batterielaufzeit | Langzeiteinsatz ohne Wartung | 3-7 Jahre |
| Positionsgenauigkeit | Verlässliche Routen- und Standortdaten | 2-5 m GNSS, 50-200 m Fallback |
| Schutzklasse | Widerstand gegen Wetter/Schläge | IP68 / IK10 |
| Alarme | Sofortige Ereigniserkennung | Öffnung, Schock, Neigung, Licht |
Empfohlene IP-Schutzklassen
Containerumgebungen konfrontieren Ortungsgeräte mit Spritzwasser, Salzluft, Kondensat, Schmutz und Hochdruckreinigern. Für robuste GPS-Tracker empfiehlt sich gemäß IEC 60529 ein mindestes Dichtniveau von IP67, je nach Montageort häufig aufgestockt auf IP68 oder IP69K (ISO 20653). Die Auswahl richtet sich nach Einbauort, Reinigungsregime und Dauerfeuchte.
- IP67: Staubdicht und geschützt gegen zeitweiliges Eintauchen; solide Basis für Montage im Containerinneren oder geschützten Außenbereichen.
- IP68: Staubdicht und für dauerhaftes Untertauchen spezifiziert; geeignet bei Kondenswasser, stehendem Wasser oder Bilge-ähnlichen Bedingungen.
- IP69K: Staubdicht und resistent gegen Hochdruck-/Heißwasserstrahlen; ideal für exponierte Außenmontage und häufige Reinigung am Waschplatz.
- IP66: Strahlwasserschutz; nur dann sinnvoll, wenn kein Hochdruck und keine längeren Untertauchszenarien auftreten.
| Schutzart | Staub | Wasser | Einsatz am Container |
|---|---|---|---|
| IP66 | Staubdicht | Starker Strahl | Geschützte Außenflächen, seltene Reinigung |
| IP67 | Staubdicht | 1 m / 30 min | Innenraum, Rahmenbereiche mit Spritzwasser |
| IP68 | Staubdicht | Dauerhaftes Eintauchen (definiert) | Boden-/Ecken mit Kondensat oder stehendem Wasser |
| IP69K | Staubdicht | Hochdruck/Heißwasser | Exponierte Außenmontage, Waschplätze |
Für die zuverlässige Dichtigkeit sind nicht nur IP-Spezifikationen, sondern auch Materialien, Dichtsysteme und Montage entscheidend. Komponenten sollten chemikalien- und UV-beständig sein, Steckverbinder und Kabeldurchführungen die gewählte Schutzart real halten und Druckausgleich so erfolgen, dass Membranen die Klassifizierung nicht kompromittieren.
- Gehäuse & Dichtungen: UV-stabiler Kunststoff oder eloxiertes Aluminium; O-Ringe aus EPDM/Silikon, Schraubdeckel mit definiertem Drehmoment.
- Steckverbinder: M8/M12 mit O-Ring, verriegelt auf IP67/68; bei Bedarf komplett vergossene (pottierte) Ausführung.
- Kabelverschraubungen: IP68 mit Zugentlastung; minimale Durchführungen zur Fehlerreduktion.
- Druckausgleich: ePTFE-Entlüftungsmembran (IP67/68), um Kondensatbildung zu reduzieren.
- Montage: Schutz vor Steinschlag und Wasserstrahlen; Positionierung fern von Abflussbahnen und Schweißnähten.
- Validierung: Prüfungen nach IEC 60529/ISO 20653 sowie Salzsprühnebel (ISO 9227) im Lifecycle-Test vorsehen.
Energieversorgung und Laufzeit
Container-Tracker arbeiten häufig ohne Bordnetz über lange Zeiträume. Die Energieversorgung erfolgt je nach Einsatzprofil über hochkapazitive Primärzellen, wiederaufladbare Akkupacks mit optionalem Solarmodul oder eine externe 9-32-V-Quelle (z. B. am Reefer). Ein robustes, IP67-geschütztes Gehäuse sichert Batterie und Ladeelektronik; effiziente LTE‑M/NB‑IoT-Modems, GNSS-Hot-Start und lokale Edge-Logik minimieren Fixzeiten und Sendeenergie. Austauschbare Batteriekassetten und korrosionsfeste Magnetkontakte vereinfachen Wartung und verlängern den Einsatz über mehrere Umschlagszyklen.
- Primärzelle (Li‑SOCl2): sehr geringe Selbstentladung; mehrjährige Laufzeit; als Wechselkassette verfügbar.
- Wiederaufladbar (Li‑Ion): schnelle Energieaufnahme; mit Solarunterstützung für autarke Langläufe.
- Externe Versorgung: 9-32 V, Batterie als Puffer gegen Spannungseinbrüche; intelligente Ladecharakteristik.
- Energiesparmodi: Bewegungs‑Wakeup, adaptiver Sendeintervall, Bündelung im Funkloch, komprimierte Payloads.
- Temperaturstrategie: chemieabhängige Leistung; optimierte Profile für Kälte- und Tropenumgebungen.
| Modus | Intervall | 19 Ah | 38 Ah |
|---|---|---|---|
| Live-Tracking | alle 5 Min | 3-6 Mon | 7-12 Mon |
| Tour-Tracking | 1×/h in Bewegung | 1-2 J | 2-4 J |
| Tagesmeldung | 1×/Tag | 3-5 J | 6-9 J |
| Lagerung | 1×/Woche | 5-7 J | 8-10 J |
Die Laufzeit wird wesentlich von Sendehäufigkeit, Funkabdeckung, GNSS-Fixdauer, Temperatur und aktivierten Sensorsätzen beeinflusst. Adaptive Profile wechseln automatisch zwischen Seefracht-, Terminal- und Landmodus, verlängern Intervalle bei stabiler Route, bündeln Ereignisse während Funklöchern und senden komprimiert, um das Energiebudget zu schonen. Deep‑Sleep deaktiviert GNSS und Funk vollständig, ein 3‑Achs‑Beschleunigungssensor weckt bei Bewegung; Spannungswächter schützen die Zelle. Für sehr kalte Phasen eignet sich Li‑SOCl2, in gemischten Szenarien Akkus mit Solarunterstützung; vorkonfigurierte Profile für Seefracht, Langzeitlagerung und intermodale Transporte balancieren Datenqualität und Laufzeit.
Montage im Containeraufbau
Im Containeraufbau verlangt die Platzierung eines GPS-Trackers besondere Sorgfalt hinsichtlich Signalweg, Stromversorgung und Vibrationsfestigkeit. Metallische Flächen schirmen GNSS/LTE stark ab; daher eignen sich Bereiche mit teilweiser Abschattung, aber kurzer Flucht nach außen, etwa Türquerträger, Dachrippen oder Zonen nahe Lüftungsöffnungen. Bei Bedarf wird eine flache Kombi-Antenne unauffällig in Dichtungsspalten oder unter Kunststoffabdeckungen geführt. Für die Befestigung bewähren sich 3M VHB in Kombination mit MS-Polymer/PU-Kleber oder verdeckte Niet-/Klemmlaschen; Bohrungen in tragenden Profilen sind zu vermeiden (CSC/ISO-Konformität). In Reefer-Umgebungen ist die Integration in vorhandene Kabelwege praktikabel; bei Trockengut-Containern empfiehlt sich Langzeitakku mit intelligenter Sende-Logik (Bewegungs-/Tür-Trigger), um Wartungsintervalle zu strecken.
| Montageort | Vorteil | Hinweis |
|---|---|---|
| Türquerträger innen | Günstiges Funkfenster | Schlagschutz und Dichtung beachten |
| Dachrippe vorn | Kurzer Weg zur Außenhaut | Vibrationen abkoppeln, Wasserablauf frei halten |
| Bodenlängsträger | Sehr verdeckt | Höhere Dämpfung, Antennen-Relokation erwägen |
| Reefer-Maschinenraum | Geordnete Kabelwege | DC-Wandler und EMV-Trennung einplanen |
Der Montageablauf umfasst Untergrundvorbereitung (entrosten, entfetten), Funktions- und Feldstärkemessung am Zielort, endgültige Fixierung samt Zugentlastung, sowie Kabeldurchführungen mit IP68‑Tüllen und elastischer Dichtmasse. Für den Betrieb bewirken Stoß-/Neigungssensorik, Manipulationserkennung und ein fein justiertes Sendeintervall deutliche Laufzeitvorteile. Abschließend sind Korrosionsschutz, Dokumentation (Fotos, Position, Seriennummer) und die Prüfung auf Türfreiheit sowie Ladungssicherung erforderlich, ohne strukturelle Elemente zu schwächen.
- Befestigung: Klebe-/Hybridmontage mit vibrationsdämpfender Zwischenlage; Schrauben nur an nichttragenden Blechen.
- Antenne: Flachantenne nahe Außenhaut; Mindestbiegeradius und Trennabstand zu Starkstrom führen.
- Strom: Eigenakku mit Energiesparprofil; bei Versorgung über Bordnetz saubere DC‑Wandlung und Sicherung.
- Schutz: IP67/IK08‑Gehäuse, Kanten- und Stoßschutz, Kondenswasser-Management.
- Konfiguration: Geofences, Ruhemodus im Seetransport, Ereignisbasierte Meldungen (Tür, Erschütterung).
Datenübertragung und Tarife
Telemetriedaten gelangen je nach Route und Umfeld über LTE‑M/NB‑IoT, klassisches 2G/4G oder Satellit zur Plattform. In stahlummantelten Frachträumen helfen LPWA‑Technologien mit besserer Gebäudedurchdringung, während auf See hybride Tracker automatisch auf Satellitenlinks wechseln. Typische Nutzlasten bewegen sich zwischen 50 und 500 Byte pro Meldung; gesendet wird ereignis- oder zeitgesteuert, mit Store‑and‑Forward bei fehlendem Netz. Für Effizienz sorgen Kompression, schlanke Protokolle (z. B. UDP, MQTT/HTTPS) und abgesicherte TLS‑Tunnel über einen privaten APN.
- Sendeintervalle: adaptiv nach Bewegung, Temperatur oder Geofence zur Senkung von Datenverbrauch und Energiebedarf
- Netzabdeckung: Multi‑Netz‑Profile, eSIM/Multi‑IMSI und globales Roaming für Konsistenz über Häfen und Korridore
- Sicherheit: Ende‑zu‑Ende‑Verschlüsselung, IMEI‑Lock, private APN/VPN, signierte Firmware‑Updates
- Pufferung: ringförmiger Speicher verhindert Datenverlust bei Abschattung oder Zollkontrollen
- Kostenkontrolle: Schwellenwerte, Drosselung, Blacklists für nicht benötigte Netze, Pooled Data über die Flotte
| Tariftyp | Inklusivvolumen | Abrechnung | Abdeckung |
|---|---|---|---|
| Pay‑as‑you‑go | nach Bedarf | pro kB/Position | regional oder global |
| Paket S | 5-25 MB/Monat | Fixpreis | EU/USA |
| Global‑Flat | 100 MB Pool | Flotten‑Pool | 180+ Länder |
| Satelliten‑Add‑on | 500-2.000 Msg | pro Nachricht | Ozean/Polar |
Tariflandschaften reichen von verbrauchsbasiert über regionale Pakete bis zu globalen Flatrates mit Satelliten‑Add‑ons für Seewege. Wichtige Stellhebel sind Taktung (sekündlich bis täglich), Abrechnungseinheit (kB, Nachricht, Monat), Roaming‑Steering, Pooling über Assets und FOTA‑Kontingente. Bei reiner Mobilfunknutzung liegen typische Betriebskosten pro Asset häufig im niedrigen einstelligen Eurobereich pro Monat; mit Satellitenanteil steigt der Wert tarifabhängig deutlich. Transparente Regeln für Fair‑Use, Datenlimits und Berichte verhindern unerwartete Mehrkosten und halten die Ortungsqualität entlang multimodaler Lieferketten stabil.
Was ist ein GPS-Tracker für Container?
Ein GPS-Tracker für Container ist ein robustes Ortungsgerät, das Position, Bewegung und oft Sensordaten wie Temperatur oder Erschütterungen erfasst. Es übermittelt Informationen via Mobilfunk, Satellit oder LPWAN an Plattformen zur Überwachung und Analyse.
Wie funktionieren GPS-Tracker in Containern?
Tracker empfangen GNSS-Signale (GPS, GLONASS, Galileo) zur Positionsbestimmung und kombinieren diese mit Bewegungssensoren. Die Daten werden zyklisch oder ereignisbasiert per Mobilfunk, Satellit oder LoRaWAN übertragen; Geofences lösen Alarme aus.
Welche Vorteile bieten Container-GPS-Tracker in der Logistik?
Vorteile umfassen transparente Lieferketten, schnellere Reaktionszeiten bei Abweichungen, Diebstahlprävention sowie bessere Auslastung von Assets. Zustandsdaten ermöglichen vorausschauende Wartung, Nachweisführung und die Optimierung von Routen und Umläufen.
Wie werden Container-Tracker mit Energie versorgt?
Energieversorgung erfolgt meist über Langzeitbatterien oder wiederaufladbare Akkus; seltener per externer Stromquelle. Laufzeiten reichen je nach Sendeintervall, Temperatur und Netzabdeckung von Wochen bis zu mehreren Jahren; Energiesparmodi verlängern sie.
Welche Datenschutz- und Sicherheitsaspekte sind relevant?
Relevante Aspekte sind DSGVO-konforme Verarbeitung, klare Zweckbindung und minimierte Datensätze. Verschlüsselung, sichere Authentifizierung und regelmäßige Firmware-Updates schützen vor Manipulation und unbefugtem Zugriff; Audit-Logs unterstützen Compliance.
